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Schreibblockaden vermeiden

Wie man Schreibblockaden vorbeugt: Texte wachsen lassen

So vermeidet man Schreibblockaden
Mit der richtigen Methode lassen sich Schreibblockaden vermeiden (Foto: ©momius – Fotolia.com).

In mehr als zwanzig Berufsjahren als Journalistin und Krimiautorin habe ich natürlich schon eine Menge Text produziert. Und klar, es gibt Tage, da geht einfach gar nichts. Da geht es mir nicht anders als vielen anderen Menschen. Doch schon vor Jahren habe ich eine Schreibmethode entwickelt, die mir sehr hilft, wenn es mal nicht so recht voran gehen mag: Ich lasse meine Texte allmählich wachsen. Auch in Schreibratgebern wird oft Ähnliches gegen Schreibblockaden empfohlen. Und es funktioniert richtig gut.

Deshalb war mir sofort klar, worüber ich schreiben werde, als meine Kollegin Kerstin Hoffmann auf ihrem Blog PR-Doktor zur Blogparade rund um das Thema Schreibblockade aufgerufen hat.

Beim Schreiben über die Schulter gekuckt

Angefangen hat alles in meinen ersten Jahren als Journalistin. Da gab es manchmal Tage, an denen kam ich mit dem Schreiben einfach nicht voran. Da wollte sich der Text partout nicht entwickeln und ich quälte mich von Satz zu Satz. Natürlich setzte mich das unter Strom, denn die Deadline rückte immer näher und ich musste dringend Text produzieren. An anderen Tagen wiederum ging mir das Schreiben flott von der Hand. Und irgendwann wollte ich wissen, warum es an manchen Tagen gut läuft und an anderen nicht.

Um das herauszufinden, habe ich mir eine Zeit lang beim Schreiben selber zugesehen. Ich wollte wissen, was den Unterschied macht. Und bevor mein alter Ego, das mir ständig über die Schulter linste, zum Schreckgespenst wurde, dämmerte es mir allmählich: Ich musste dem Text die Zeit geben, sich langsam zu entwickeln. Dann hatte ich keine Probleme mehr und kam mit dem Schreiben gut voran.

Texte wachsen lassen

Das ist ein bisschen wie beim Bildhauen: Will eine Bildhauerin aus einem Stück Holz eine Statue herausarbeiten, wird sie bestimmt nicht damit beginnen, irgendwo im oberen Drittel eine Nase zu schnitzen und fein säuberlich abzuschleifen, bevor sie sich an die Ohren macht. Im Gegenteil. Sie würde erst mal das Grobe wegnehmen und die Konturen formen, bevor sie an die Feinarbeit geht. Aber in meinen Berufsanfängen habe ich beim Schreiben genau das versucht: Ich begann mit dem ersten Satz, schrieb den zweiten Satz und kehrte dann zum ersten Satz zurück, weil mir der noch nicht richtig gefiel. Anschließend überarbeitete ich den zweiten Satz und schrieb einen dritten Satz, um dann den ersten und zweiten Satz noch mal zu überarbeiten. Klar, auf diese Weise ging es nur zäh voran.

Als ich mir selber auf die Schliche kam, wusste ich natürlich, wie es besser laufen würde. Und diese Arbeitsweise ist mir inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Erst sammle ich Stichwörter zum Inhalt und überlege ganz grob, welche Struktur der Text haben soll. Dann schreibe ich den ersten Entwurf ganz intuitiv. Ich orientiere mich in dieser Phase nur am Inhalt und nutze die Sprache lediglich als Medium, um den Inhalt festzuhalten. Dabei achte ich nicht auf grammatikalische Fehler oder unschöne Formulierungen. Fehlt mir ein Wort, setze ich stattdessen nur ein Fragezeichen. Hauptsache, der Inhalt steht.

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Von der Idee zum Roman

Das Geschriebene überarbeiten

Auf diese Weise gelingt mir der erste Entwurf sehr schnell. Da ich vor dem Schreiben recherchiere und strukturiere, habe ich schon die meisten Informationen parat. Ich weiß, was ich schreiben will. Da ich nicht auf Grammatik, Tippfehler oder fehlende Worte achte, kann ich den Inhalt sehr schnell „runterschreiben“. Etwa so, als ob eine Bildhauerin mit einer Kettensäge oder einem anderen groben Werkzeug die Konturen aus einem Holzblock herausarbeitet.

Dann folgt der erste Überarbeitungsschritt. Auch da achte ich nur auf den Inhalt: Hat der Text einen logischen und stringenten Aufbau, ist die Argumentation nachvollziehbar, gibt es einen prägnanten Auftakt und einen wirkungsvollen Schlussakkord. Erst, wenn ich mit dem Inhalt zufrieden bin, fange ich an, die Formulierungen zu überarbeiten. Dabei „feile“ ich nicht an einzelnen Wendungen oder bastle minutenlang an einem Satz. Im Gegenteil: Ich lese den Text einmal durch und überarbeite nur, was mir beim ersten Drüberfliegen auffällt und für das ich schnell eine gute Lösung finde. Dann lege ich den Text wieder weg. Ist noch genug Zeit bis zum Abgabetermin, knöpfe ich mir erst einen Tag später das Geschriebene wieder vor. Auch dann nehme ich mir nur ein paar Minuten Zeit und gehe den Text lediglich einmal durch. Ich korrigiere nur die Formulierungen, die mir am wenigsten gefallen. Dann lege ich den Entwurf wieder weg.

Text mit homogener Struktur

Nachteil dieser Arbeitsweise: Die Erstellung von einem Text zieht sich über mehrere Tage. Diese Zeit hat man nicht immer. Vorteil: Ich benötige ein Minimum an Zeit. Steht die erste Rohfassung, dann brauche ich für jede Überarbeitungsrunde nur ein paar Minuten, je nach Textlänge. Am Ende hat das Geschriebene eine homogene Struktur und liest sich viel besser, als wenn ich versuche würde, in kürzester Zeit den perfekten Text zu formulieren.

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