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Kurzgeschichten veröffentlichen

Kurzgeschichten sind eine gute Schreibübung: In relativ kurzer Zeit können Sie sich eine Handlung ausdenken, Figuren entwickeln und dann die ganze Kurzgeschichte schreiben. Im Anschluss haben Sie die Wahl: Sie können die Geschichte in der Schublade versenken oder veröffentlichen.

Kurzgeschichten haben im Vergleich zu Romanen einen entscheidenden Vorteil: Sie sind überschaubar. In ein paar Tagen oder auch Wochen können Sie eine Kurzgeschichte entwickeln, schreiben und überarbeiten. Das ist ein unglaublich gute Übung, wenn Sie später Romane schreiben möchten. Mit Kurzgeschichten durchstarten können Sie auch dann, wenn Sie noch nicht viel Erfahrung mit dem Schreiben haben. Sie üben dabei das Handwerkszeug, das Sie auch für einen Roman brauchen: Figuren entwickeln, eine Handlung entwerfen, den Text verfassen. An einem Buch schreiben Sie vielleicht ein oder zwei Jahre, selbst an einem Kinderbuch schreiben Sie ein paar Wochen oder Monate. Doch für eine Kurzgeschichte brauchen Sie oft nur wenige Tage.

Eine Kurzgeschichte veröffentlichen

Im Anschluss lohnt es sich, über eine Veröffentlichung nachzudenken. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Text an die Öffentlichkeit zu gehen. Besonders, wenn Sie später ein Buch schreiben und veröffentlichen möchten. Auch hier ist die Kurzgeschichte eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob Sie das eigene Werk wirklich öffentlich zugänglich machen möchten. Außerdem ist die Veröffentlichung ein wunderbarer Test, um herauszufinden, wie gut Ihr Werk gelungen ist: Kann Ihre Geschichte (bereits) mit anderen konkurrieren?

Ausschreibungen für Kurzgeschichten

Es gibt zahlreiche Ausschreibungen für Kurzgeschichten. Dabei werden Texte für eine Veröffentlichung in Anthologien, in Zeitschriften oder auf Websites gesucht. Die beste Anlaufstelle für Ausschreibungen ist die Website www.autorenwelt.de. Dort findet sich ein umfangreiches Verzeichnis für Aufrufe, in das regelmäßig neue Termine eingetragen werden.

Viele der Ausschreibungen sind ziemlich umfangreich: Es gibt genaue Vorgaben für den Inhalt der Kurzgeschichte und welche Länge der Text haben soll. Vermutlich werden Sie keine Ausschreibung finden, die exakt zu einer der Kurzgeschichten in Ihrem Fundus passt. Darin besteht bereits die erste Herausforderung: Sie müssen eine Kurzgeschichte passend für eine Ausschreibung verfassen. Doch es lohnt sich. Denn eine Ausschreibung ist eine sehr gute Motivation, eine Geschichte anzupacken und in überschaubarer Zeit zu Ende zu bringen.

Sie sollten eine Ausschreibung wählen, die Ihnen thematisch zusagt und Ihnen genug Zeit lässt zum Entwickeln, Schreiben und Überarbeiten der Kurzgeschichte. Viele Autor*innen geben Ihre Kurzgeschichte außerdem vor der Veröffentlichung an Testleser*innen, um sich weitere Tipps für die Überarbeitung zu holen. So bekommen Sie wertvolle Hinweise, wo Ihre Kurzgeschichte vielleicht noch hakt.

Außerdem ist die Veröffentlichung Ihrer Kurzgeschichte in einer Zeitschrift oder einer Anthologie ein wichtiges Signal für Verlage, wenn Sie eines Tages Ihren Roman geschrieben haben und das Manuskript Verlagen oder Agenturen vorlegen. Bereits vorhandene Veröffentlichungen zeigen auf einen Blick, dass Sie Ihre Geschichten aktiv vermarkten, und dass Ihre Texte qualitativ hochwertig sind – gut genug, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Denn bei einer Ausschreibung werden natürlich viele Kurzgeschichten eingereicht und nur ein Teil davon schafft es bis zur Veröffentlichung.

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Wettbewerbe für Kurzgeschichten

Wettbewerbe für literarische Preise sind ebenfalls zu finden im Verzeichnis der Autorenwelt. Gerade von Autor*innen künstlerisch anspruchsvoller Werke wird erwartet, dass ihre Texte nicht nur in namhaften Literaturzeitschriften erscheinen, sondern auch Preise gewinnen. Wenn Sie literarisch anspruchsvolle Texte schreiben und veröffentlichen möchten, dann können Kurzgeschichten ein wichtiger erster Schritt sein. So üben Sie die eigenen Fähigkeiten und werden mit Ihren Texten sichtbar. Sie können Ihren künstlerischen Anspruch unter Beweis stellen und zugleich Ihre Arbeit präsentieren.

Kurzgeschichten im Internet

Natürlich können Sie Ihre Kurzgeschichten auch im Internet veröffentlichen. Beispielsweise auf einer eigenen Website oder auf Ihrem eigenen Blog. Mit wenig Aufwand lassen sich eigene Websites oder Blogs realisieren, die man mit eigenen Texten füttern kann. Mittels einer Kommentarfunktion haben Leser*innen die Möglichkeit, für Ihre Texte Feedback geben. Doch um auf diese Weise eine nennenswerte Anzahl von Leser*innen zu finden, braucht es oft Jahre oder etliche Marketingaktionen, bis die Website bzw. der Blog allmählich bekannter wird.

Es gibt auch Portale, die angehenden Autor*innen die Möglichkeit bieten, kostenlos Kurzgeschichten oder längere Texte zu veröffentlichen. Der Vorteil dieser Portale: Sie haben eine große lesebegeisterte Community, die auf neue Texte und Geschichten wartet. Eine der bekanntesten Lese-Communities ist wattpad.com. Laut eigenen Angaben veröffentlichen dort mehr als zwei Millionen Autor*innen ihre Geschichten, die von mehr als 70 Millionen Menschen weltweit gelesen werden. Auch Erfolge hat diese Plattform bereits zu verzeichnen: Einige Geschichten wurden so bekannt, dass sie später als Buch erschienen sind oder verfilmt wurden.

Egal, auf welchem Weg Sie Ihre Kurzgeschichten einem größeren Publikum zugänglich machen: Sie sammeln auf diese Weise die ersten Erfahrungen mit dem Schreiben, dem Veröffentlichen und dem Feedback fremder Menschen auf Ihre Texte. Das ist der erste Schritt, um Autor*in zu werden.

3 Kommentare zu „Kurzgeschichten veröffentlichen“

    1. Die Schreibtrainerin

      Hallo Herr Ludwig,

      ich meine prototypische Kurzgeschichten – also sowohl Kurzgeschichten im Sinne der Literaturtheoretiker als auch kurze Geschichten.

      Viele Grüße
      Anette Huesmann

  1. Jeder fängt einmal klein mit der allerersten Kurzgeschichte an. Wenn man vieles richtig macht, kann man mit dem Veröffentlichen von Kurzgeschichten im Netz sogar Geld verdienen. Meine kleine Kurzgeschichtensammlung auf den Chiemgauseiten ist inzwischen zu einem der meistgeklickten Kurzgeschichten-Portale im Netz geworden. Durch Werbeanzeigen und die VG Wort, das ist sowas wie die GEMA für Autoren, verdiene ich damit inzwischen ein wenig Geld. Ich veröffentliche übrigens auch Kurzgeschichten von Gastautoren. Allerdings muss die Qualität stimmen, da meine Seite von sehr vielen Lehrer*innen und Schulklassen besucht wird…

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