Verlage und Agenturen erwarten von einem Manuskript für einen Roman, dass es ordentlich formatiert ist. Auch Leseproben, mit denen man sich bei Verlagen und Agenturen bewirbt, sollten so aussehen. Am besten, man schreibt seinen Text gleich von Anfang an auf diese Weise, sonst muss man hinterher mühsam Zeile für Zeile nacharbeiten, was man zu Beginn versäumt hat. Hier die wichtigsten Formatierungsempfehlungen für Romane.
1. Seitenlayout
Das gesamte Manuskript sollte in Normseiten formatiert sein. Eine Normseite besteht aus 30 Zeilen mit je 60 Anschlägen. Der Begriff “Anschlag” stammt aus Zeiten der Schreibmaschine, gemeint sind Buchstaben oder Leerschritte oder Satzzeichen. Früher war jeder Anschlag genau gleich breit, egal ob dort ein “o” oder ein “i” stand. Diese so genannte nichtproportionale Schrift gibt es bis heute als Schriftart auf dem Computer, beispielsweise Courier New, bei der jedes Zeichen den genau gleichen Platz einnimmt. Bei nichtproportionalen Schriftarten lässt sich die Anzahl der Zeichen pro Zeile exakt einstellen. Heute sind jedoch Proportionalschriften wie Calibri üblich. Bei Proportionalschriften nimmt ein Buchstabe nur den Platz ein, den er eben braucht – und damit lässt sich die Zeichenzahl pro Zeile nicht exakt festlegen. In diesem Fall schwankt die Anzahl der Zeichen pro Zeile, doch die Seitenränder (Abstand der beschriebenen Fläche von oben und unten, nach links und rechts) sorgen dafür, dass die Textmenge pro Seite einer durchschnittlichen Normseite entspricht.
In vielen Schreibprogrammen für Autor*innen sind Normseiten voreingestellt. In WORD richtet man einfach so breite Ränder unten und an der rechten Seite ein, dass auf einer Seite nur noch 30 Zeilen mit je etwa 60 Anschlägen Platz haben. Beim Ausdrucken verwendet man Papier im DIN-A4-Format, auf dem die breiten Ränder unten und an der rechten Seite einfach frei bleiben.
Da bei einer Normseite die Zeilen nicht immer ganz vollgeschrieben sind, schwankt die Textmenge pro Seite. Vereinfacht wird davon ausgegangen, dass eine Normseite in der Belletristik rund 1.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) enthält. Über die Normseite und ihre Bedeutung für Autor*innen gibt es noch viel mehr zu sagen, deshalb habe ich hier auf meinem Blog einen eigenen Beitrag zur Normseite geschrieben.
2. Zeilenabstand
Der Abstand zwischen den Zeilen ist 1,5-fach.
3. Schrift
Für den Text verwendet man am besten eine gut lesbare Schrift wie Courier in Schriftgröße 11 oder 12. Mit dieser nichtproportionalen Schriftart lässt sich die Normseite exakt einrichten. Wer lieber eine andere Schriftart möchte, kann auch gut lesbare proportionale Schriften verwenden wie Arial oder Times New Roman und das Manuskript so formatieren, dass im Schnitt etwa 1.500 Zeichen inklusive Leerzeichen auf eine Seite passen.
4. Satz
Der Text steht linksbündig im Flattersatz.
5. Worttrennungen
Normseiten enthalten keine Trennungen, deshalb sollte man auf Worttrennungen grundsätzlich verzichten. In einem Textverarbeitungsprogramm schaltet man am besten die automatische Worttrennung ab.
6. Absatz
Die Absätze sind in der ersten Zeile eingerückt (Formatierung in WORD: Absatz > Sondereinzug > Erste Zeile: 0,3). Das gilt nicht für den jeweils ersten Absatz, z.B. für den ersten Absatz im Buch, den ersten Absatz im neuen Kapitel oder den ersten Absatz in einer neuen Szene.
7. Szene
Im gesamten Manuskript beginnt jede Szene mit einer Leerzeile und endet mit einer Leerzeile.
Auf allen Bildern sind Beispiele aus einem meiner Manuskripte zu sehen – einfach draufklicken, dann ist der Text gut zu lesen.
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8. Dialoge
Alle Dialoge sind so gesetzt, wie wir es üblicherweise aus Büchern kennen. Dazu verwendet man die im eigenen Textverarbeitungsprogramm üblichen Anführungszeichen. In WORD sind das die Anführungszeichen unten (zu Beginn der wörtlichen Rede) und die Anführungszeichen oben (am Ende der wörtlichen Rede). Möchte der Verlag im Buchsatz andere Zeichen verwenden, so tauscht er diese einfach aus.
- Fängt eine Romanfigur zu sprechen an, so beginnt die wörtliche Rede mit einem neuen Absatz. Spricht im Anschluss eine andere Romanfigur, so beginnt auch deren wörtliche Rede mit einem neuen Absatz.
„Ist dir kalt?“
„Ja.“
Einzige Ausnahme: Die unmittelbar zuvor stattfindende Handlung gehört zur Sprecherin/zum Sprecher.
Sie schob das Buch zur Seite. „Ist dir kalt?“
„Ja“, antwortete er.
- Wenn unmittelbar auf das Gesprochene ein „sagte sie“ oder “antwortete sie” oder etwas Ähnliches folgt, so fällt am Ende der wörtlichen Rede der Punkt weg. Es folgen die Anführungszeichen oben und ein Komma.
„Mir ist kalt“, sagte sie.
- Es fällt jedoch nur der Punkt als Satzzeichen weg, alle anderen Satzzeichen werden wie üblich gesetzt, beispielsweise das Ausrufezeichen und das Fragezeichen. Auch hier folgen im Anschluss die Anführungszeichen oben und ein Komma.
„Ist dir kalt?“, fragte sie.
- Fehlt am Ende der wörtlichen Rede ein „sagte sie“ oder Ähnliches, dann wird der Punkt wie alle anderen Satzzeichen gesetzt. Erst dann folgen die Anführungsstriche oben.
„Mir ist kalt.“
- Sprechen mehrere Romanfiguren hintereinander, dann braucht man eigentlich das „sagte sie“ und “sagte er”, um klarzustellen, wer gesprochen hat. Doch längere Passagen werden dadurch oft zu monoton, weil das “sagte sie, sagte er, sagte sie” zu oft wiederholt werden muss. In diesem Fall kann ein anderer Anschlusssatz verdeutlichen, wer gesprochen hat. Denn der Anschlusssatz folgt ohne Zeilenumbruch, wenn er zur Sprecherin gehört. Damit wird klar, wer gesprochen hat.
„Mir ist kalt.“ Sie legte das Buch zur Seite.
9. Fußzeile
Alle Seiten im Buchmanuskript sind fortlaufend nummeriert, das heißt jede Seite trägt eine eigene Seitenzahl. In einer Fußzeile sollte auf jeder Seite außerdem der Arbeitstitel des Romans sowie Name und Mailadresse der Autorin/des Autors stehen. Alle Einzelseiten können dann jederzeit dem richtigen Manuskript zugeordnet werden.
10. Ausdruck
Beim Ausdruck sind alle Seiten nur einseitig bedruckt.
Die Bilder zeigen eine Passage aus meinem Krimi “Die Glut des Bösen”, der 2012 im Aufbau Taschenbuchverlag erschienen ist. Als ich das Manuskript damals den Agenturen anbot, trug er den Arbeitstitel “Der Kastrat”.
Guten Abend Frau Dr. Huesmann,
vielen Danke erst einmal, das Sie ihr Wissen mit der breiten Öffentlichkeit teilen. Das hat mir enorm weiter geholfen.
Jetzt ist es nur so, das ich meinen ersten Roman zwar fertig gestellt habe, aber ich nicht weiß was ich nun bei den Verlagen einreichen soll. Den kompletten Roman auf Normseiten oder nur das erste Kapitel oder evtl. sogar nur die erste Seite? Und schreibe ich noch etwas über mich dazu? Oder eine Zusammenfassung wie Beispielsweise der Klappentext?
Vielen Dank schon mal für Ihre Hilfe.
Mirjam
Hallo Mirjam,
hier können Sie nachlesen, wie man ein Manuskript Verlagen bzw. Agenturen anbietet:
https://www.die-schreibtrainerin.de/expose-schreiben-fuer-einen-roman/
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann
Dieser Eintrag ist sehr hilfreich, ich habe eben alle Ihre Tipps in meinem Worddokument angewandt. Danke dafür!
Ich habe aber noch eine Frage betreffen den Sondereinzügen. Was muss ich einstellen, damit jeweils der erste Satz eines neuen Kapitels nicht eingezogen wird? Geht das überhaupt oder muss ich bei diesen Sätzen jeweils manuell den Abstand löschen?
Vielen lieben Dank für die Rückmeldung.
Freundliche Grüsse
Patrizia
Hallo Patrizia,
ein Automatismus dafür kenne ich nicht. Entweder mit Formatvorlagen lösen oder manuell bei diesen Absätzen den Einzug löschen.
Viel Erfolg und viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
vielen Dank für diese Informationen! Sie sind wirklich sehr hilfreich!
Dass die wörtliche Rede in Anführungszeichen unten und Schlusszeichen oben geschrieben werden muss und nicht >>blablabla<so< gehandhabt…
Herzliche Grüße
Julia
Sehr geehrte Frau Huesmann,
ich bin beeindruckt, wie detailliert Sie die typographische gestaltung erläutern und mit welcher Geduld Sie die zahlreichen Kommentare bearbeiten. Ich selbst habe schon bei einem guten Dutzend größerer Verlage publiziert, allerdings Fachliteratur und keine Belletristik. Dabei bin ich noch nie gebeten worden, “Normseiten” einzureichen, die maximale Länge wurde immer in Zeichen oder Wörtern angegeben und manchmal gibt es noch style sheets, die Zeilenabstand usw. vorgeben, aber am Ende schickt man immer eine Datei an den Verlag, “Anzahl der Zeilen” und “Anschläge pro Zeile” spielen da keine Rolle. Verstehe ich richtig, dass es hier um ausgedruckte Textproben geht, die tatsächlich so eingerichtet werden sollen? Wenn ja, setzt sich das nach Annahme zur Publikation fort, d.h. schicken Autoren dann dicke Pakete mit einseitig bedrucktem Papier an den Verlag? Ich bin wirklich neugierig.
Mit freundlichen Grüßen,
C. Rolker
Hallo Herr Rolker,
in der Tat, das Schreiben von Fachbüchern und das Schreiben von Romanen läuft sehr unterschiedlich. Nein, Autor*innen schicken keine Papierpakete an die Verlage :-D Sondern WORD-Dateien, die oft als Normseite eingerichtet wurden, aber nicht zwingend. Auch bei Romanen wird die Textlänge oft in Zeichenzahlen angegeben. Doch da in belletristischen Texten sehr viele Dialoge zu finden sind und damit Zeilen, die nur zu einem (Bruch-)Teil gefüllt wurden, bei reinen Zeichenzahl-Angaben zu einer Verfälschung der Textlänge beitragen, sind Dateien, die als Normseite angelegt wurden, die zuverlässigere Angabe. Für viele Schreibende bieten Dateien, die mit einer Normseiten-Formatvorlage eingerichtet wurden, einen guten und zuverlässigen Überblick über die Textlänge, in jedem Stadium des Schreibens. Denn die meisten schreiben auf den Punkt, das heißt auf eine bestimmte Textlänge hin, und das sollte man bei 300 bis 400 Normseiten als Zielvorgabe immer im Auge haben, damit das am Ende hinhaut.
Mit freundlichen Grüßen
Anette Huesmann
Liebe Frau Huesmann,
Ich danke Ihnen für die vielen Tipps und Erklärungen auf Ihrer Seite!
Ich hab eine Frage zur wörtlichen Rede im Manuskript. Die Wörtliche Rede kommt in eine neue Zeile, wenn eine neue Person zu sprechen anfängt. Wenn eine Person spricht, dazwischen ein paar Sätze anderer Text ist und die Person dann weiterspricht, wird die wörtliche Rede wieder in eine neue Zeile gesetzt oder bleibt es so lange in einem Abschnitt, bis eine andere Person spricht?
Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe
Viele Grüße
Natascha
Hallo Natascha,
bei dem von Ihnen geschilderten Beispiel ist beides möglich: Sie können alles in einem Absatz belassen oder mit der neuen wörtlichen Rede derselben Figur einen neuen Absatz beginnen. Wenn die “paar Sätze” nur über ein oder zwei oder drei Zeilen laufen, würde ich alles in einem Absatz belassen. Wenn jedoch die “paar Sätze” über etliche Zeilen verlaufen, dann würde ich mit der neuen wörtlichen Rede einen neuen Absatz beginnen – so bleibt es übersichtlicher und ist lesefreundlicher.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
Vielen Dank für Ihre sehr guten strukturierten und übersichtlichen Informationen. Sie sind sehr hilfreich für mein erstes Exposé.
Ich hätte eine Frage zum Thema Leseprobe.
Meine Geschichte ist aus drei verschiedenen Perspektiven geschrieben, die sich mit jedem Kapitel abwechseln. Ich würde gerne alle drei Perspektiven in meiner Leseprobe dem Verlag präsentieren. Die dafür infrage kommenden Kapitel liegen recht am Anfang der Geschichte, folgen aber jedoch nicht direkt aufeinander.
Daher meine Frage: Müssen die ausgewählten Kapitel für eine Leseprobe in der eigentlichen Geschichte direkt hintereinander folgen oder ist das nicht zwingend notwendig, so lange sich eine Art roter Faden ergibt?
Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße
Vanssa Krypczyk
Hallo Frau Krypczyk,
üblicherweise möchten die Agenturen und Verlage den Anfang eines Romans lesen – also die ersten zusammenhängenden Seiten. Sie müssten sich also über diesen Wunsch hinwegsetzen. Können Sie natürlich machen, würde ich aber nur, wenn es dafür einen wirklich guten Grund gibt.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo!
Vielen Dank für Ihren Beitrag.
Ich habe meinen Thriller vor kurzem fertiggeschrieben und möchte ihn bald bei Verlagen einsenden.
Nun ist es so, das ich mich auf 30 Seiten der letzten Kapitel im Buch konzentriert habe, d.h. ich wollte diese Kapitel als Leseprobe einsenden. Meine Frage ist jetzt: muss ich die ersten dreißig Seiten meines Manuskripts als Leseprobe einsenden oder darf ich das willkürlich wählen?
Vielen Dank im Voraus!
Mfg
Lydia
Hallo Lydia,
Agenturen und Verlage erwarten als Leseprobe dein Anfang eines Manuskripts – sie möchten sehen, wie gut man beim Lesen in die Geschichte reingezogen wird.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Huesmann,
vielen Dank für ihren interessanten Beitrag und die hilfreichen Tipps. Meine Frage, darf ein Manuskript bzw. eine Leseprobe beim Einreichen im Verlag Fotos enthalten ? Wenn ja, gibt es Vorgaben in Bezug auf die Größe und die Abstände zum Text? Wie integriert man Fotos in die Normseite?
Herzliche Grüße Herr Amrani
Hallo Herr Amrani,
ja, ein Manuskript kann auch Fotos enthalten. Am besten fügt man die Fotos als Anhang hinzu und integriert sie nicht in den Text. Sie sollen ja ebenso wie die Leseprobe nur einen ersten Eindruck geben und nicht das fertige Layout zeigen. Für das Aussehen und damit den Buchsatz ist später der Verlag zuständig.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Liebe Frau Dr. Huesmann,
Ihre sehr hilfreichen Tipps haben mich letztendlich überzeugt, mich doch mal an das Schreiben zu wagen. Ich habe mich für einen autobiografischen Roman entschieden, da ich eine wirklich spannende und gleichzeitig romantische Geschichte zu erzählen habe.
Und dazu meine Frage: Da die meisten der im Roman vorkommenden Personen noch leben, bin ich gezwungen, Orte und Namen entsprechend zu “verschlüsseln”. Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass sich die ein oder andere Person darin erkennen wird.
Deshalb denke ich darüber nach, unter einem Pseudonym zu schreiben. Akzeptieren Verlage das? Gibt es irgendwelche Einschränkungen oder gesetzliche Vorgaben zu beachten, wenn man persönliche Geschichten aus dem Leben Anderer erzählt/preisgibt?
Für einen kurzen Hinweis dazu würde ich mich freuen.
Vorab herzlichen Dank!
Martin Ziegler
Hallo Herr Ziegler,
genau über diese Fragen habe ich auf meinem Blog geschrieben – Sie können den Artikel hier nachlesen:
https://www.die-schreibtrainerin.de/biografie-schreiben-oder-einen-roman/
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sorry, ich hatte in diesem Block nicht bis nach unten gelesen. Herzlichen Dank, ich werde alles berücksichtigen.
Martin Ziegler
Hallo Frau Husemann,
ihr Beitrag hat mir sehr weitergeholfen. Ganz generell möchte ich sagen, dass ich (und so wahrscheinlich auch viele andere) von ihrer Seite sehr profitieren. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken, an dieser Stelle.
Nun zu einer Frage, zu der ich online bislang keine zufriedenstellende Antwort finden konnte.
Vor wenigen Tagen habe ich meinen ersten Roman (historischer Roman) beenden können. Das Original-Manuskript fasst circa 750 Normseiten.
Ist dies zu lang?
Sollte ich es, bevor ich Leseprobe + Exposé etc. an den Verlag schicke bereits mit dem Kürzen anfangen, oder sollte ich 750 Seiten als Normseiten angeben und (sollte es zu einer Zusammenarbeit kommen) dem / der Lektor*in das Kürzen überlassen?
Herzliche Grüße
H. Vultius
Hallo Frau Vultius,
ein Manuskript mit 750 Seiten unterzubringen, wird nicht einfach sein. Es müsste schon herausragend gut sein, dass ein Verlag das wirtschaftliche Risiko auf sich nimmt. Eine Lektorin wird das nicht kürzen, das kostet zu viel Zeit, das kann nur die Autorin selber kürzen. Also keine leichte Entscheidung.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Huesmann!
Ich habe da noch eine Frage zum Szenenwechsel. Jetzt habe ich erfahren, dass die meisten Autoren lediglich eine Leerzeile verwenden. Aber das wird immer dann für mich unübersichtlich, sobald diese an den Anfang oder an das Ende der Seite rutscht. Schon lässt sich ein Szenenwechsel leicht übersehen. Wie handhaben Sie dieses Problem oder was würden Sie mir raten. Die *** finde ich nicht gerade professionell, oder?
Liebe Grüße
Chris
Hallo Herr Boehnke,
in einem Manuskript würde ich für den Szenenwechsel nur eine Leerzeile machen. Ob der Szenenwechsel zusätzlich mit Sternchen versehen wird, ist eine Entscheidung, die das Layout betrifft, wird also später von den Kolleg*innen im Lektorat oder im Buchsatz entschieden. Als Autor*in sollte ich nur ein fehlerfreies Manuskript liefern, die Entscheidungen über das Layout behält sich der Verlag vor.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Huesmann,
vielen Dank für die ausführlichen Tipps! Das ist wirklich eine unschätzbare Hilfe.
Ich habe eine technische Frage: wie stelle ich Word ein, sodass sowohl mein Name, Titel und E-Mail Adresse in der Fußzeile stehen als auch die Seitenzahl fortlaufend eingetragen wird?
Ich kann immer nur entweder das eine oder das andere formatieren, aber nie beides gleichzeitig.
Viele Grüße,
Sören
Hallo Sören,
wenn man zuerst Seitenzahlen einfügt und dann im Anschluss eine Fußzeile mit Text hinzufügt, dann überschreibt die Fußzeile die Seitenzahl. Damit die Zahl stehenbleibt, sollte man zuerst eine Fußzeile mit Text einfügen und dann den Cursor innerhalb der Fußzeile stehen lassen und dann in die Fußzeile die Seitenzahl einfügen – dann bleibt sie stehen.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
erstmal Gratulation zu Ihrer Seite. Beeindruckende Ratschläge.
Ich habe ein Buch geschrieben, das grob gesagt eine Mischung aus kurzen Geschichten und Gedichten beinhaltet.
– Wenn im Normseiten-Manuskript nun von einer Geschichte zwei Zeilen auf die nächste Seite rutschen und danach z. B. ein vierzeiliges Gedicht kommt, sollte man dieses auf eine neue Seite setzen oder darf man es noch direkt nach den zwei Zeilen der Geschichte platzieren?
– Ich plane in dem Buch bestimmte Typographien – aus inhaltlichen Gründen (z. B. ein kurzer Wechsel in einem Text in eine mittelalterliche Schrift oder auch in Emoticons) wie aus optischen Gründen (z. B. ein kurzer Satz in Kreisform). Das geht ja ins Layout. Welche Möglichkeiten gibt es da, sich richtig zu vermitteln? (Screenshot + Erklärung mitschicken/ kursiv im Manuskript/…?)
– Unklar ist mir auch das Setzen von Fußnoten. In der Fußzeile der Normseite wiederholen sie sich ja. Oder geht das mit letzter Zeile der Seite in kleinerem Schrifttyp?
Ich danke Ihnen sehr für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Lenhart
Hallo Herr Lenhart,
die Tipps in diesem Blogbeitrag beziehen sich auf einen Roman.
Sie haben ein ganz anderes Manuskript. Es wird sehr schwer sein, dafür das Interesse von Verlagen zu wecken. Bei Manuskript-Angeboten interessieren sich Verlage nur für den Text, nicht für die Optik. Deshalb würde ich Ihnen raten, vor allem auf Verständlichkeit zu setzen, nicht auf Optik. Also Lauftext, keine spezifischen Umbrüche oder bestimmte Typographien. Im Anschreiben dann erläutern, dass man mit dem Layout noch mehr aus dem Manuskript herausholen könnte, ohne eigene Vorschläge. Fußnoten gehören in die Fußzeile, sind aber bei belletristischen Texten unüblich, am besten ganz darauf verzichten.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
vielen Dank für die der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Informationen. Sie helfen mir mit Ihrem Wissen gerade enorm!
Eine einzige Frage hätte ich noch offen, um mein Manuskript richtig formatieren zu können.
Es heißt linksbündig und Flattersatz. Gilt dies auch für die Kapitelangaben und der Inhaltsangabe, oder kann ich diese auch mittig ausrichten?
Herzlichen Dank für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Shawnee Catori
Hallo Frau Catori,
die Angaben hier auf der Seite gelten vor allem für Romane. Und in Romanen (und auch Sachbüchern) kann man die Kapitelüberschriften mittig ausrichten. Eine Inhaltsangabe gibt es in Romanen nicht. Und in einem Sachbuch würde ich eine Inhaltsangabe immer linksbündig machen bzw. als Blocksatz, wenn am rechten Rand die Seitenzahlen stehen.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
Sie haben mir schon einmal geholfen, jetzt habe ich noch eine Frage: Sie schreiben: linksbündig, Flattersatz.
Empfehlen Sie grundsätzlich Flattersatz? Ist er lesefreundlicher, als Blocksatz? Mir scheint, als ob in letzter Zeit die meisten Bücher Blocksatz verwenden würden – täusche ich mich? Oder ist das Ihre persönliche Präferenz?
Vielen Dank für Ihr Antwort, herzlichst
Katalin Fischer
Hallo Frau Fischer,
Buchmanuskripte haben üblicherweise einen Flattersatz. Doch die Formatierung des Manuskripts ist nicht identisch mit dem Layout des Buches, also das Aussehen des Textes nach der Veröffentlichung. Und da haben Sie recht, Bücher haben oft einen Blocksatz. Das ist bei einem Manuskript anders.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
mit großem Interesse habe ich Ihre Ratschläge zum formatieren eines Manuskiptes verfolgt. Vielen Dank dafür. Wenn Sie erlauben, möchte ich Ihnen gerne auch eine Frage stellen. In welche Kategorie Buch, sind Geschichten einzuordnen, die in der Erzählform mit wenigen Dialogen geschrieben und darüber hinaus vom Protagonisten selbst erlebt worden sind und ein Thema behandeln, welche den Lesern eine Hilfestellung in bestimmten Lebenssituationen sein kann?
Mit freundlichen Grüßen
Eric Brose
Hallo Herr Brose,
was Sie schildern, passt, soweit ich das einschätzen kann, nicht in die mir bekannten Kategorien.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
das ist interessant zu erfahren, denn mir ist es auch wichtig einen guten Stil zu bewahren. Lieben Dank, sie haben mir geholfen!
Ihnen wünsche ich eine schöne und besinnliche Zeit, so wie die Weihnachtszeit gedacht ist.
Lydia Landeshaupt
Liebe Frau Dr. Huesmann,
sehr dankbar bin ich über ihre professionellen Ratschläge. Vielen Dank!
Sie sind mir sehr wertvoll, denn ich nehme gerade für das erste Mal an einem Schreibwettbewerb teil.
Eine Sache ist mir noch unklar: in welcher Form schreibt man wörtliche Gedanken einer Person?, die oft direkt im Geschehen der Handlung entstehen.
Herzlichen Dank für ihre unterstützende Erklärung.
Lydia Landeshaupt
Hallo Frau Landeshaupt,
üblicherweise markiert man die Gedanken einer Person nicht: weder mit kursiven Buchstaben noch mit Anführungszeichen noch mit dem Zusatz dachte sie. All das findet man zwar in dem ein oder anderen Roman, doch in Verlagen und Agenturen gilt das oft als schlechter Stil. Deshalb bemühen sich viele Autor*innen darum, die Gedanken so im erzählenden Text mitzunehmen, dass sie als Gedanken einer Figur erkennbar sind, ohne dass man es gesondert markieren oder anzeigen muss. Etwa: Herbert war überzeugt, dass die Kerze bereits seit gestern fehlte oder Klara musste daran denken, wie schlecht das Essen gestern geschmeckt hatte oder ähnlich.
Viel Erfolg beim Schreibwettbewerb wünsche ich Ihnen!
Anette Huesmann
Liebe Frau Dr. Huesmann
vielen Dank für Ihren Blog und die wertvollen Tipps, die Sie hier zur Verfügung stellen. Ich habe als Kind schon mir unendlich gerne Geschichten ausgedacht, und die kurze Phase, in der in der Schule Fantasieaufsätze gefordert waren, war ein kleines Highlight für mich. Meistens hatte ich in der Prüfungszeit gut und gerne und nahezu mühelos sieben, acht Seiten zusammengeschrieben, die auch immer Anerkennung bei der Lehrkraft bekamen. Damals schon hätte ich am liebsten Bücher geschrieben, mich aber nie getraut, vor allem mein Perfektionismus, gepaart mit fehlendem Selbstvertrauen, stand mir im Weg. Und wie es dann halt geht, die Mitte des Lebens verfing sich im Alltäglichen, in all den Problemen und Problemchen, die einen so durchs Leben begleiten. Jetzt, im Ruhestand, fangen meine Gedanken wieder an, selbstständig Geschichten zu spinnen, zu entwickeln, weiterzubauen, und ich habe meinen großen Spaß daran. Aber erst Ihre Seite hat mir jetzt den letzten Ruck gegeben, doch mal zu Papier zu bringen, was mir da so im Kopf herumgeht. Ich weiß nicht, ob ich jemals etwas veröffentlichen möchte, den Mut dazu finde, es überhaupt zu probieren. Ich will es einfach für mich tun, aus Spaß an der Freude. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das mein neues Hobby wird, und vielleicht sogar eine große Leidenschaft. Ich bin Ihnen unendlich dankbar, dass Sie sich so viel Mühe machen mit Ihren Tipps und Anleitungen. So ausführlich, so gut verständlich und nachvollziehbar sind sie, dass sie mich die letzte Hemmschwelle überschreiten lassen, einmal ein eigenes Werk zu Papier zu bringen. Vielen Dank!
Liebe Grüße
B. Raßbach
Hallo Frau Dr. Huesmann,
Ihr Beitrag hat mir sehr weitergeholfen, obwohl ich nun schon seit einigen Jahren schreibe. Habe mich nur noch nicht getraut, meine fertigen Manuskripte an Agenturen oder gar an Verlagen zu schicken.
Ich habe mir leider seit Beginn an (vielleicht etwas Falsches) angewöhnt, statt die normalen Anführungszeichen “so wie man sie hier kennt”, leider »diese hier angewöhnt«.
Jetzt meine Frage dazu, kann ich »diese hier« weiter benutzen und so im Manuskript stehen lassen, wenn ich das Werk an einem Verlag schicke? Oder wirkt das eher unprofessionell und ich sollte die “Standard-Anführungszeichen” benutzen?
Ich bedanke mich schon mal im Voraus über Ihre Antwort. Liebe Grüße aus Frankfurt an der Oder.
Hallo Frau Koplin,
es ist nicht wichtig, welche Art der Anführungszeichen Sie verwenden – Sie können deshalb die Anführungszeichen so lassen, wie sie sind. Die Formatierung ist wichtig, das heißt, dass an den entsprechenden Stellen Anführungszeichen stehen. Das Aussehen der Formatierung bzw. der Anführungszeichen spielt zu dem Zeitpunkt keine Rolle.
Viel Erfolg wünsche ich Ihnen!
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
vielen Dank, ich habe Ihre Anleitung mit großem Interesse gelesen. Natürlich noch eine Frage: in meinem Roman sprechen manchmal viele Leute durcheinander, eine ganze Gesellschaft, wo es auch nicht darauf ankommt, jeden einzelnen Satz einer bestimmten Person zuzuordnen – es geht eher darum, den fröhlich-chaotischen Charakter der Gesellschaft fühlbar zu machen.
Wie formatiere ich das am besten? Jeden Satzfetzen in einer neuen Zeile setzen?
Oder, als Veranschaulichung des Durcheinanders, hintereinander, nur durch Anführungszeichen getrennt?
Oder nach den Anführungszeichen immer drei Punkte am Anfang und am Ende?
Oder?
Vielen Dank für Ihre Hilfe, herzliche Grüße
Katalin
Hallo Frau Fischer,
ich würde auch in diesem Fall jeden Satzfetzen in eine neue Zeile setzen. Sonst wird es zu unübersichtlich und die Leser*innen können nicht auf den ersten Blick sehen, dass hier viele Menschen durcheinander reden. Doch vielleicht brauchen Sie dafür auch nicht so viele wörtliche Reden, wenn der Inhalt des Gesprochenen nicht so wichtig ist. Vielleicht können Sie die Atmosphäre dieser Situation mit einer anschaulichen Schilderung der Gesellschaft sogar noch besser rüberbringen?
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
danke für die ausführliche Anleitung, sie hat mir in der Vergangenheit weitergeholfen.
Allerdings stellt sich mir noch eine Frage, die vermutlich im Bereich Belletristik mehr gefragt ist. Sollte man Zeichnungen z.B. die Umrisse eines erfundenen Landes oder auch ein in der Geschichte abgebildetes Symbol innerhalb eines Kapitels direkt ins Manuskript einfügen, oder erst später, sollte es bei einem Verlag angenommen werden, den Verlag darum bitten das zu tun?
Hallo,
Zeichnung sind in einem Roman eher unüblich, das muss auf jeden Fall mit dem Verlag zuvor abgesprochen werden. Aber es ist kein Problem, das an entsprechender Stelle in das Manuskript einzufügen und später mit dem Lektorat abzusprechen, ob das wirklich so drinbleiben kann.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo!
Vielen Dank für den Beitrag!
Ich würde gerne wissen, ob man nach einer Kapitelüberschrift eine Leerzeile einfügen soll.
Vielen dank und nette Grüße
Mari
Hallo Mari,
ja, das sollte man tun.
Viel Spaß beim Schreiben!
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
ich danke Ihnen aufrichtig für diesen hilfreichen Beitrag. Absolut super! Eine Frage stellt sich mir doch noch:
Wenn in einem Roman der Erzähler von seinen Erlebnissen berichtet und zugleich als Hauptperson agiert, die ab und an verschiedene Dialoge führt, wie verhält es sich dann mit der Formatierung von einem Gedanken inmitten der Beschreibung einer Szenerie?
Beispiel:
Die Grünen Wiesen der naheliegenden Berge strahlten voller Leben. Überall flogen Bienen auf den entzückenden Pflänzchen. “Die könnte ich doch glatt Pflücken und daraus einen Tee zubereiten”, dachte ich mir.
Setze ich einen Absatz mit 0,3 Einzug für den Gedanken oder kann er einfach folgend an die Beschreibung beigefügt werden?
Wie wäre es, wenn nach dem Gedanken noch etwas folgt. Beispiel:
Die Grünen Wiesen der naheliegenden Berge strahlten voller Leben. Überall flogen Bienen auf den entzückenden Pflänzchen. “Die könnte ich doch glatt Pflücken und daraus einen Tee zubereiten”, dachte ich mir. Marienkäfer tanzten auf den Blüten, Vögel switcherten in der Umgebung und Maulwürfe gruben hier und dort mal ein Löchlein.
Hier auch wieder die Frage: Setze ich einen neuen Absatz für “Marienkäfer tanzen […] oder kann es folgend nach dem letzten Satz, der mit” dachte ich mir. ” endet, beigefügt werden?
Ich hoffe sehr, sie können wir weiterhelfen.
Liebe Grüße
Yannic
Hallo Yannic,
Gedanken werden in einen Text eingefügt wie ein Dialog. Das heißt, sie werden fortlaufend in den Absatz eingefügt (ohne Zeilenumbruch und ohne Einzug), genau wie in Ihrem Beispiel.
Viel Freude am Schreiben weiterhin wünscht
Anette Huesmann
Sie haben super viele Tipps. Vielen Dank Dafür. Ich habe trotzdem eine Frage. Ich schreibe mein erstes Buch.
Bin gerade dabei das Expose zu schreiben und stolper über die Formatierung & Co. Es wird ein Ratgeber.
Ich habe noch nicht ganz verstanden ob ich jetzt das ganze Inhaltsverzeichnis – es umfasst ca. 8 Seiten, noch nicht auf Normseiten formatiert, aufführe und zusätzlich eine Zusammenfassung des Buches über 2 – 3 Normseiten gebe, oder ob das beides Kombiniert wird?
Viele Grüße aus Münster
Hallo Frau Geldermann,
diese Formatierungsempfehlungen gelten ausschließlich für Romane.
In einem Exposé für ein Sachbuch würde ich das gesamte Inhaltsverzeichnis des geplanten Buches aufnehmen plus Konzept bzw. Zusammenfassung (aber nur ganz kurz) – mehr dazu finden Sie hier: https://www.die-schreibtrainerin.de/sachbuch-schreiben/
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Und was muss man bei Kapitelüberschriften bezüglich Zeilenabstand und Schriftgröße beachten? Darf man so etwas schreiben wie “1. …” oder “1. Kapitel” oder nur einen Titel? Und schreibt man so etwas wie eine Danksagung oder “Über mich” erst mit dem Verlag zusammen? Und wie sieht es mit einem Gliederung und einem Deckblatt am Anfang des Buches aus, wo z.B. Titel und Name draufstehen?
Hallo Annalena,
bei Kapitelüberschriften oder Deckblatt gibt es keine Regeln. Das kann man machen, wie man möchte. Danksagung und “Über mich” schreibt man selber, bevor es an den Verlag geht.
Viel Erfolg
Anette Huesmann
Hallo,
wie kann man denn in Word sowohl die Angaben über Name, Buchname und E-Mail-Adresse, als auch die Seitenzahl in die Fußnote schreiben? Sobald ich Seitenzahlen einfügen will, verschwinden die anderen Angaben in der Fußzeile.
Viele Grüße,
Annalena
Hallo Annalena,
das geht, wenn man die richtige Reihenfolge einhält: Zuerst die Seitenzahl einfügen, dann im Anschluss den Rest.
Viel Erfolg
Anette Huesmann
Guten Abend,
gelten diese Formatierungsvorschläge auch für Sachbücher? Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass man diese Einzüge am Anfang von Sätzen nicht machen soll und lieber Leerzeilen einfügt. Jetzt bin ich doch etwas verunsichert. Vielleicht können Sie nochmal aufführen, ob es Unterschiede zu Sachbüchern gibt? Und wie ist das mit dicken oder kursiven Hervorhebungen? Vielen Dank!
Hallo,
diese Formatierungsempfehlungen gelten ausschließlich für Romane.
Sachbücher würde ich so formatieren, wie man üblicherweise Sachtexte formatiert: Überschriften als Überschriften kennzeichnen, regelmäßig Absätze machen und zur Gliederung bei Bedarf eine Leerzeile einfügen. Keine Hervorhebungen im Text (bzw. möglichst wenig), weder kursiv noch fett.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
ich wollte mich ganz herzlichen für diesen tollen Beitrag bedanken. Ich bin gerade dabei mein erstes Buch fertigzustellen und formatiere es anhand Ihrer Vorgaben, welche ausgesprochen hilfreich sind!
Es haben sich aber für mich noch zwei Fragen ergeben.
1. Im Rahmen eines Dialogs – wenn vorangestellt die Handlung steht und dann erst das gesprochene Wort, beginnt es dann mit einem großen oder kleinen Buchstaben?
Hier ein Beispiel:
Ohne Daniel wirklich wahrzunehmen stotterte Henry nur, „ein Notfall. Es ist dringend“, und war schon fast aus der Tür.
Schreibt man “ein Notfall” oder “Ein Notfall” ?
2. Wie zitiert man Gedanken? Ich habe es bisher mit einfachen Anführungszeichen gemacht:
‘Wie ist sie dort bloß gelandet?’, dachte er sich.
Oder ist das falsch? Wird etwas anderes empfohlen? Ich habe es in einem ihrer Beiträge so verstanden, dass man die Anführungszeichen ganz weglassen kann/soll?
Vielen herzlichen Dank und bleiben Sie gesund!
Martina
Hallo Martina,
in dem von Ihnen geschilderten Beispiel würde ich es klein schreiben, also “ein Notfall”, da der Redebeitrag mit einem Komma beginnt.
Die Gedanken von Figuren werden in den Romanen oft unterschiedlich wiedergegeben. Einfache Gedankenstriche sind möglich, manche setzen die Gedanken kursiv (was aber von vielen Verlagen nicht gern gesehen wird). Ich persönlich lasse die Anführungszeichen ganz weg und sorge dafür, dass aus dem Kontext klar wird, dass es sich um die Gedanken der Figur handelt.
Viel Erfolg wünsche ich Ihnen!
Anette Huesmann
Hallo, Frau Huesmann,
wenn ich das Procedere der Normseiten-Erstellung für ein Buchmanuskript richtig verstanden habe, ist es demzufolge logisch, dass das Normtextmanuskript ca. ein- bis eineinhalbmal größeren Umfang (höhere Seitenzahl) besitzt.
Und es müsste dann auch so sein, dass der Normtext fortlaufend geschrieben wird. Soll heißen, dass zum Beispiel Zwischenüberschriften (diese natürlich mit entsprechenden Leerzeilen) auch am unteren Seitenende stehen können. Oder dass man auf “Hurenkinder” bzw. “Schusterjungen” o. ä. bei der Normtextfassung keine Rücksicht zu nehmen braucht?
Danke für Ihre Antwort.
Hallo Herr Heller,
ja genau, es ist so, wie Sie schreiben. Da Normseiten einen geringeren Umfang haben als üblicherweise A4 – Seiten, ist der Gesamtumfang des Manuskripts entsprechend höher. Und Sie müssen keine Rücksicht nehmen auf Schusterjungen o.ä., denn das wird erst später beim Buchsatz berücksichtigt, also wenn das Buch gelayoutet wird. Bei der Formatierung des Buchmanuskripts sollte man nur auf die Prinzipien wie hier beschrieben achten.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
vielen Dank für Ihren hilfreichen Beitrag, er hat mir sehr weitergeholfen.
Allerdings hätte ich noch eine Frage:
Wie verhält sich die Formatierung der Kapitelüberschriften?
Fange ich jedes Kapitel auf einer neuen Seite an oder lasse ich quasi nur zwei Absätze zwischen dem letzten Satz des alten Kapitels und der Überschrift des neuen Kapitels?
Vielen Dank schonmal.
Mit freundlichen Grüßen,
Kristin Fritsch
Hallo Frau Fritsch,
bei der Formatierung eines Manuskripts sollte der Text fortlaufen. Zwischen dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Kapitel sind zwei Absätze Abstand ausreichend. Den Kapitelanfang auf die nächste Seite zu setzen ist üblich beim Buchsatz, aber nicht bei der Formatierung eines Manuskripts.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Husemann,
ich würde einer Agentur gerne mein Manuskript senden. Bei den Bedingungen der Agentur werden auch kurze Biografien meiner Hauptcharaktere verlangt. Nun habe ich eine Frage, werden diese Biografien wie die Handlungsskizze auch in Präsens geschrieben?
Mit freundlichen Grüßen
Manuel Will
Hallo Herr Will,
ja, ich würde eine kurze Charakterisierung der Hauptfiguren im Präsens schreiben.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Wenn im Anschluss zur wörtlichen Rede etwas folgt, dass zum sprechenden Charakter gehört, muss das dann auch noch in der Zeile stehen oder folgt dennoch ein neuer Absatz? Danke schon Mal für die Mühe! Liebe Grüße – Freya
Hallo Freya,
in diesem Fall folgt kein Absatz, es steht alles in einer Zeile.
Viel Spaß beim Schreiben
Anette Huesmann
Liebe Frau Dr. Huesmann,
genau wegen dieser Frage bin ich auf Ihren Blog gestoßen und hätte es intuitiv so gehandhabt, wie Sie hier sagen. Ich stoße aber häufig auf Fälle, in denen weitere Handlungen des letzten Sprechers in einem neuen Absatz stehen, so z.B. auch, wenn ich es richtige verstehe, in Ihrem im Blogbeitrag aufgeführten “Der Kastrat”, S. 222:
„[…] Das haben ich und einige andere so bescheuert gefunden, dass wir gegangen sind.“ [Absatz]
Sie [die letzte Sprecherin?] trat in die noch immer offen stehende Haustür. [Absatz]
Emma [neue Sprecherin] blieb stehen. „Wer?“
Ähnliches sehe ich so häufig, dass ich mir dachte, dazu gibt es doch bestimmt irgendwelche Richtlinien oder Konventionen die sich mir bisher nicht erschließen?
Mit freundlichen Grüßen
Johann Lange
Hallo Herr Lange,
nein, dazu gibt es keine Richtlinien. Aber es gibt die Empfehlung, dass die Absätze den Lesefluss und/oder die Spannung in einem Buch unterstützen sollen. Die Kunst ist also, nicht zu viele Absätze zu machen (dann wirkt der Text zerhackt), aber doch so viele, dass der Inhalt an der richtigen Stelle durch eine kleine Pause (d.h. einen Absatz) mehr Spannung erhält.
Und an der von Ihnen aufgeführten Stelle soll der Absatz genau das erreichen. Das heißt, man muss beim Schreiben abwägen, ob es wichtiger ist, dass die Leser*in an der Stelle eine Orientierung bekommt, wer gesprochen hat (dann würde ich keinen Absatz machen), oder ob es wichtiger ist, eine kleine dramatische Pause einzubauen (dann würde ich einen Absatz machen).
Es gibt trotz der Vorgaben genug Spielraum, um auch die Formatierung für den Spannungsaufbau zu nutzen.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Liebe Frau Huesmann,
bin zufällig auf Ihre Seite gestoßen.Welch ein Glück.
Sie waren für mich eine große Hilfe in einigen Fragen.Ich bin im vorgerücktem Alter und tue mich schwer mit Textformatierung, Buchsatz usw. Ich habe meinen ersten Roman geschrieben. Bisher Geschichten und muss mich nun damit “anfreunden”.
Vielen Dank.
Viele Grüße
Renate Runge
Sehr geehrte Schreibtrainerin
Ich bedanke mich zuerst über ihren Blog und ihren bisherigen Antworten, die mich sehr belesen machten.
Eine Frage hätte ich aber noch:
Nachdem ich die ersten, bereits geschriebenen Kapitel meines Romanes in Normseiten unformatiert habe, habe ich leider festgestellt, dass die Sätze, in denen ich Gedanken beschreibe nun nicht mehr schräg sind.
Muss ich sie dann alle wieder einzeln schräg stellen oder kann man das auch irgendwie sofort richtig übertragen?
Liebe Grüße,
Tom Valeska
Hallo Herr Valeska,
am besten, Sie behalten das ursprüngliche Dokument bei und verändern nur das Seitenlayout, um es als Normseite zu formatieren. Dann behalten die Textstellen, die Sie kursiv gestellt haben, ihre Formatierung und bleiben kursiv.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Schreibtrainerin!
Vielen, vielen Dank für diesen Beitrag, er hat mir sehr geholfen.
Eine Frage hätte ich noch :)
Ich habe ein Kinderbuch geschrieben, das natürlich nicht ewig lang ist (15 Normseiten) und möchte es einschicken. Die meisten Verlage möchten ja nur eine Leseprobe haben, viele geben als Maximum z.B. 30 Seiten an. Nun ist die Länge des Gesamtmanuskripts ja sowieso schon um einiges kürzer – soll ich dann einfach das gesamte Manuskript einschicken oder nur ein bis zwei Kapitel, also fünf bis sechs Seiten?
Vielen Dank und liebe Grüße!
Hallo Aileen,
ich würde in diesem Fall das komplette Manuskript einschicken, da es ja nur 15 Normseiten lang ist.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag Frau Dr. Huesmann,
ich bin eine junge angehende Schriftstellerin und mir haben ihre Inhalte schon sehr geholfen. Jedoch bin ich bei der Normseite noch verunsichert. Wird die Normseite als A4 Seite bei einem Verlag eingereicht oder kann man diese schon als Taschenbuchformat erstellen? Ich habe eine Vorlage eines Manuskripts auf A4, aber ich weiß nun nicht wie viel ich genau schreiben soll das ich auf 250-300 Seiten bei einem Urban-Fantasy Roman in Taschebuchformat komme. Können Sie die Wortanzahl hier einschätzen? Seite A4, Schriftart Courier New, Größe 12pt und nach der Norm formatiert. Für Ihre Hilfe wäre ich sehr dankbar. Schöne Grüße aus Österreich!
Hallo Frau Nußbaumer,
eine Normseite richtet man üblicherweise als Seitenformat für eine DIN A4 Seite ein. Auf literaturcafe.de finden Sie eine Dokumentvorlage für Normseiten für verschiedene Textverarbeitungsprogramme zum Download.
Eine Normseite umfasst etwa 1.500 inkl. Leerzeichen. Wenn Sie die Zeichenzahl, die Ihr Textprogramm für Ihr Manuskript anzeigt, durch 1.500 teilen, haben Sie etwa die Anzahl der Normseiten für Ihren Text.
Die Lektorin Marion Kümmel geht davon aus, dass im Deutschen ein Wort durchschnittlich 7 Zeichen lang ist. Eine Normseite mit durchschnittlich 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen umfasst demnach etwa 215 Wörter. Ein Manuskript mit rund 300 Normseiten hätte dann rund 70.000 Wörter.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau D. Huesmann,
erst einmal vielen Dank für die Erklärunge, wie man ein Manuskript formatiert. Ich arbeite momentan an meinem ersten Roman und mir hat dieser Artikel sehr geholfen, aber dennoch hätte ich noch eine Frage. Ich arbeite mit Opneoffice und habe bereits eine Normseite mit den oben genannten Tipps erstellt, aber bin mir jetzt nicht sicher wann genau ich eine Zeile einrücken muss. Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Lg
Hallo Jana,
immer die erste Zeile von jedem Absatz sollte eingerückt sein. Nur wenn der Absatz der erste Absatz einer neuen Szene, der erste Absatz des Kapitels oder der erste Absatz des Buches ist, dann wird er nicht eingerückt. Das ist auch noch später bei den Büchern so und deshalb können Sie sich das bei fast allen Romanen ansehen: Die meisten Unterhaltungsromane wie Krimis oder Liebesromane sind im endgültigen Layout immer noch so formatiert.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Danke!
Eine Frage: ist es üblich das Manuskript vor dem Anbieten bei Agentur/Verlag, eigenständig lektorieren zu lassen? Im Normalfall sind Autoren ja zwar sprachgewandt aber bei komplexen Satzstruktureb gibt es über 500 Normseiten hinweg sicherlich unzählige Grammatikfehler.
Herzlichen Dank!
Hallo Julia-Lisa,
üblicherweise bietet man Agenturen / Verlage Manuskripte an, die noch nicht lektoriert sind. Selbstverständlich sollte man sein eigenes Manuskript so fehlerfrei wie möglich anbieten, doch das Lektorat sollte der Verlag organisieren und bezahlen, der das Buch veröffentlichen will.
Viel Erfolg und viele Grüße
Anette Huesmann
Ich habe hier sehr viele nützliche Tipps erhalten. Herzlichen Dank dafür.
Dennoch habe ich zwei Fragen:
Meine Protagonistin (Katze) erzählt ihre Geschichte. Dazwischen wird sie unterbrochen durch 1. Fragen “imaginärer Zuhörer” und 2. kurze Gegenwartsmomente. Ich wollte diese Passagen in farblich hinterlegten Textfeldern darstellen.
Ist das falsch, bzw. wie sollte das richtig gemacht werden.
Ich werde Bilder verwenden. Sind diese in das Manuskript bereits einzufügen, welches dem Verlag angeboten wird?
Danke für Ihre Hilfe!
Hallo Andrea Schöneberg,
farblich hinterlegte Textfelder gehören zum Layout und das sollte man vermeiden (siehe meine Erklärung weiter unten: Unterschied zwischen Layout und Formatierung). Aber Sie könnten diese Textpassagen kursiv darstellen – mehr würde ich nicht machen.
Ein Verlag möchte selber entscheiden, ob und welche Bilder ergänzt werden. Deshalb sollte man darauf verzichten, dem Verlag zusätzlich zum Text Bilder anzubieten. Ausnahmen:
– es ist ein Sachbuch (dann kann man eine Grafik/Abbildung als Beispiel mit anbieten)
– es ist ein Kinderbuch und Sie sind Illustratorin und haben das Bild selber gezeichnet (dann kann man eine Illustration als Beispiel mit anbieten)
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag Frau Huesmann
Ich werde ein Buch über eine Botschaft längst vergangener Zeiten schreiben. Dazu muss ich einige Bilder einfügen, welche ich dann via QR-Code auf meiner neu zu erschaffende Webseite verknüpfe. Trotzdem habe ich mich dazu entschieden, das Buch auch visuell ansprechend zu gestalten. Natürlich wird zuerst alles beschrieben und erklärt. Aber die Bilder dienen sozusagen als Beweisstücke und sind für das Buch ein Muss. Da die Bilder A3 sein müssen, stellt sich mir die Frage. Ist für diese Aufgabenstellung ein Manuskript sinnvoll. Oder sollte ich mit einem Verlag resp. einer Druckerei direkt schauen. Vor dem Druck gebe ich das Manuskript noch einem Autor, welcher sein Handwerk versteht.
Danke Ihnen für eine kurze Antwort.
Viele Grüsse
Hallo,
Bilder in A3 sind eine Herausforderung. Das wird schwer, wenn nicht unmöglich, das Buch zu einem vernünftigen Preis zu produzieren. Deshalb würde ich in diesem Fall zuerst über die Veröffentlichung nachdenken, bei Druckereien oder Verlagen nachfragen, ob sich das überhaupt machen lässt.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Vielen Dank für Ihre nützlichen Tipps. Könnten Sie mir verraten, wie man die Kapitel in einem Buch so formatiert, dass man nicht jedes einzeln durchnummerieren muss? Gibt es da Vorlagen? Auch für ein Inhaltsverzeichnis?
Danke für eine Antwort und viele Grüße
Sabine Raabe
Hallo Frau Raabe,
das können inzwischen (fast) alle Textverarbeitungsprogramme. Beispielsweise kann man in WORD eine Gliederung erstellen und die Kapitel automatisch durchnummerieren lassen. Auch ein automatisches Inhaltsverzeichnis kann man mit Word erstellen. Die genauen Beschreibungen, wie man das macht, finden Sie in den Handbüchern/Hilfetexten der Programme oder Sie googeln danach (Stichwort: +Word +Gliederung), im Internet finden sich viele Beschreibungen.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
Ich bin 16 Jahr alt und versuche mich an meinem ersten Manuskript mit einer Freundin zusammen und wollte fragen ob es so etwas wie eine Bilanz gibt, wie viele Manuskripte im Jahr angenommen werden und wie viele abgelehnt werden.
Und ich weiß nie so genau wann ich ein neues Kapitel anfangen sollte, und wollte fragen ob sie dafür einen guten Tipp hätten.
Hallo,
solche Zahlen hätten viele gern, wie viele Manuskripte angenommen und wie viele abgelehnt werden :-) Ich vermute mal, es werden weniger als 10 % angenommen.
Ein Kapitel sollte an einer Stelle enden, die neugierig macht auf das, was im nächsten Kapitel geschieht – damit man am liebsten immer weiterlesen möchte.
Viel Freude am Schreiben wünsche ich euch
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
vielen Dank für die kostbaren Einblicke in die Kunst der Formatierung! Etwas irritiert hat mich allerdings die Aussage, dass auch die Leseprobe bereits formatiert sein soll (bis auf den gezeigten Flattersatz). Ich habe gehört, dass eine gelayoutete Leseprobe von Verlagen / Agenturen als Anfängerfehler gewertet wird. Mich würde insbesondere interessieren, ob die oben aufgeführte Formatierung von wörtlicher Rede auch schon in der Leseprobe eine gängige Praxis ist. Herzlichen Dank auch für diesen Rat und Ihr Engagement hier, zeigt es doch, dass der Bedarf groß ist.
Hallo Herr Kraus,
vielen Dank für Ihre Frage, das gibt mir die Gelegenheit, noch eine Sache klarer zu formulieren.
Die Leseprobe eines Romans soll ordentlich formatiert sein, aber nicht gelayoutet. Denn mit dem Layout ist es, wie Sie sagen: Das gilt als unprofessionell. Der Unterschied zwischen Formatierung und Layout: Die Formatierung bezieht sich auf die Anordnung des Textes, das Layout auf die Gestaltung von Text und Buchseiten und damit auf den Gesamteindruck. Das Layout dient in erster Linie dazu, dass ein Roman “gut” aussieht. Dazu gehört z.B. eine schöne Schriftart, die Verzierung der Kapitelanfänge, Bilder usw. Die Leseprobe sollte auf keinen Fall gelayoutet sein, man sollte auf jeglichen Zierrat verzichten. Die Formatierung wiederum, wie ich sie oben geschildert habe, dient vor allem dazu, dass der Text gut lesbar ist. Und natürlich basiert jedes Layout auf einer sauberen Formatierung – das ist sozusagen der erste Schritt zu einem guten Buchlayout. Eine Leseprobe sollte also sauber formatiert sein, aber nicht gestaltet (gelayoutet) sein.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann, vielen Dank für die Differenzierung der Fragestellung. Verstehe ich richtig, dass es dann zwischen der Formatierung einer Leseprobe und dem Text-Layout eines Manuskripts nicht mehr viel Unterschied gibt außer Blocksatz und Schriftart? Anders gefragt: Sollte ich also bei der Leseprobe direkte Rede und neue Absätze bereits einrücken? Sorry, für das Nachhaken, aber so ganz klar ist es mir für die angesprochene Praxis immer noch nicht.
Dank und viel Erfolg auch Ihnen!
Hallo Herr Kraus,
ich kann das gerne noch präzisieren: Sowohl ein Manuskript als auch eine Leseprobe sollten sauber formatiert sein, aber kein Layout haben. Was Sie hier auf meiner Internetseite sehen (auf den Bildern), ist die Formatierung eines Manuskripts. Eine Leseprobe sollte ebenso formatiert sein: direkte Rede wie hier beschrieben formatieren und neue Absätze einrücken.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag! :)
Das war alles sehr hilfreich. Aber irgendwie frage ich mich jetzt, wie die erste Seite eines Manuskripts aussieht? Gestaltet man die erste Seite nur mit dem Titel des Buches und beginnt dann auf der nächsten Seite mit dem ersten Kapitel? Gibt es da irgendwo ein Beispielbild, an dem man sich orientieren kann? Leider habe ich da nichts richtiges dazu gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
Jessica
Hallo Jessica,
es ist beides möglich. Ich selber schreibe auf der ersten Seite oben den Titel und beginne drei oder vier Absätze darunter – ebenfalls auf der ersten Seite – mit dem ersten Kapitel. Aber das ist Geschmackssache.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo,
Ich wollte mal fragen, ob Punkte und Satzzeichen ebenso wie Leerzeichen und Buchstaben als Anschlag gelten und in die sechzig mit einbezogen sind
Hallo Vanessa,
ja, auch jeder Punkt und jedes andere Satzzeichen zählt mit. Das ist wie bei einer alten Schreibmaschine oder der Tastatur eines Computers: Alles, wofür ein Druck auf die Tasten notwendig ist, zählt als Anschlag.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo,
wie muss ich denn Kapitelüberschriften formatieren? Dazu habe ich keine sinnvolle Vorgabe gefunden.
VG
Jürgen
Hallo Herr Moch,
dafür kenne ich keine Vorgaben, das würde ich so gestalten, wie man es oft in belletristischen Büchern sieht, z.B. zentriert und die Schrift zwei oder drei Punkt größer als der restliche Text.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
ich versuche es dann mal mit 14Pkt fett.
Vielen Danke!
VG
Jürgen
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
leider bin ich erst nach der Beendigung meines ersten Buches auf Ihren Beitrag gestossen. Heute habe ich angefangen, es nach zu bearbeiten. In diesem Zuge habe ich ein paar Fragen, was die wörtliche Rede angeht. Ich bin hochgradig sehbehindert und habe daher keine Erfahrung mit Schriftbildern, da ich mir Bücher von einer Sprachausgabe vorlesen lasse.
1. Es geht um eine Person, die sich an einem unbekannten Ort wiederfindet. Seine Umgebung wird beschrieben, und er denkt sich etwas. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wird eine unmittelbar vorangegangene Handlung, die mit der Person zu tun hat, die etwas sagt, mit dem Gesprochenen in die gleiche Zeile geschrieben. Genauso verhält es sich mit einer nachfolgenden Handlung. Wie geht es dann aber weiter? Können Sie mir bitte den folgenden Abschnitt entsprechend formatieren?
Ein Mann, der ihn aus der Ferne rief, ein Kind auf einem Pferd, eine Frau, die hinter ihm stand und ihn ansprach. Doch es war vergebens. Keine dieser Situationen kam ihm auch im entferntesten bekannt vor. Irgendwie war Mike auch kein so schlechter Name. „Ich glaube, ich werde ihn behalten“, dachte er sich, während er die Taschen der Hose und Jacke untersuchte. Ein kleines Klappmesser mit einem roten Griff kam zum Vorschein.
2. Ich würde gerne einen Weg finden, plötzliche Situationen besser zu beschreiben. Im folgenden Beispiel soll ein Schreckmoment verdeutlicht werden:
Er trat vor die nächste Nische und betrachtete sich den Behälter, der sich darin befand etwas näher. Er war mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt und … „Oh mein Gott“ stieß er leise aus. In der Flüssigkeit lag einer dieser Wesen.
3. Wie schon oben geschrieben, habe ich nicht so viel Erfahrung mit Schriftbildern.
Wenn Sie von Absätzen sprechen, meinen Sie einfache oder doppelte Zeilenumbrüche?
Werden wörtliche Reden, die nach einem neuen Absatz beginnen immer eingerückt?
Ist es für eine Personen mit normaler Sehkraft tatsächlich angenehmer zu lesen, wenn beispielsweise in einer Zeile nur ein “Ja” steht?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir helfen könnten.
Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Mit besten Grüßen
Sahin
Hallo Sahin,
wie Sie oben den Text formatiert haben, das passt schon. Wie man Schreckmomente besser beschreibt, da hilft es, einfach verschiedene Versionen auszuprobieren, das heißt, die Stelle auf drei, vier oder fünf verschiedene Arten zu formulieren. So kann man herausfinden, was besser passt. Mit Absätzen meine ich einfache Zeilenumbrüche. Ja, immer wenn ein neuer Absatz beginnt, werden die Zeilen eingerückt – auch wenn der Absatz mit einer wörtlichen Rede beginnt. Es geht dabei nicht darum, dass es angenehmer zu lesen ist, sondern dass eindeutiger ist, wer gesprochen hat. Neue Zeile, neue SprecherIn – das hilft bei der Orientierung, wer was sagt.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
ich hätte eine kleine Frage bezüglich der Seitenzahlen, wie ist denn die erste Seite des Manuskripts zu numerieren? Wenn ich mit Seite 1 beginne müsste das doch von einem Verlag wieder umständlich geändert werden, da der Fließtext in Büchern ja meist mit Seite 7 oder sogar noch später anfängt. Gibt es hierbei auch so etwas wie eine Norm?
Viele Grüße Manuel W.
Hallo Manuel,
das Manuskript kann einfach mit der Seitenzahl 1 beginnen. Ein Verlag wird ohnehin das Manuskript für den Druck neu setzen und die Seitenzahlen neu vergeben, das ist ohne Probleme machbar.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Liebe Frau Huesmann,
Ich bin gerade dabei, meine Leseprobe für die Einreichung an den Verlag zu formatieren und habe noch eine Frage zu den Szenen.
Beginnt eine neue Szene immer, sobald ein Ortswechsel und ein zeitlicher Wechsel stattfindet? Da tue ich mir gerade etwas schwer.
Liebe Grüße,
S. Kunkel
Hallo Frau Kunkel,
ja, ein Szenenwechsel findet oft statt, wenn ein Ortswechsel und/oder ein Zeitwechsel stattfindet oder ganz andere Figuren auftauchen. Ein Szenenwechsel ist oft eine Zäsur: ein Handlungsverlauf / ein Ereignis endet an dieser Stelle, ein neues beginnt an anderer Stelle – es ist also eine bewusste Entscheidung von Ihnen, ob an der jeweiligen Stelle im Text eine Zäsur richtig / wichtig / sinnvoll ist. Und ja – ein Szenenwechsel ist immer auch ein bisschen subjektiv, also Ihre Entscheidung, ob das an der Stelle passend ist.
Viel Spaß beim Schreiben!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
toll, wie sie hier die Rahmenregeln für ein gutes Manuskript zusammengefasst haben, vielen Dank dafür!
Ich habe mich nun aber gefragt: Gibt es eigentlich eine Instanz oder ein Standardwerk, ähnlich dem Bibliographisches Institut bzw. dem Duden, wo solche Regeln (es geht mir um Regeln wie die unter ihrem Punkt Dialoge, nicht um formales wie Zeilenabstände, Seitenränder u.ä.) festgelegt sind und auf die/das man sich berufen kann, oder ist das mehr so ein brancheninterner Konsens, ein ungeschriebenes Gesetz?
Beim Duden kann man beispielsweise zwar die Formatierung von Direkter Rede nachschlagen, nicht aber die von Ihnen genannte Regel, dass kein Absatz erfolgen muss, wenn der Satz vor der Rede eine Handlung der Person beschreibt, die dann spricht.
Absätze scheinen mir generell recht nebulös geregelt zu sein und nach Geschmack des Autors gesetzt zu werden.
Mir sind auch schon einige unklare Fälle in literarischen Texten aufgefallen:
Muss z.B. ein neuer Absatz erfolgen, wenn immer dieselbe Person spricht, die Rede aber mehrfach durch beschreibende Nebensätze unterbrochen wird und sogar über mehrere Sätze verteilt ist?
Beispiel:
“Ja”, sagte sie und blickte sich um. [Absatz?] “Das stimmte”, sie nickte, “machen wir es also so.” [Absatz?] Sie wollte sich schon umdrehen, fügte dann aber noch hinzu: [Absatz?] “Gut aufgepasst.”
Variante dazu: Was ist, wenn über mehrere Sätze die Handlung einer Person beschreiben werden, die dann spricht. Neuer Absatz direkt vor der Rede (wenn klar ist, dass nur die Person der Sprecher sein kann)? Absatz vor der Rede und dem letzten Satz der unmittelbar davor die Person beschreibt? Oder gar kein neuer Absatz innerhalb des Abschnitts in dem die Person beschrieben wird und dann spricht?
Beispiel:
Er war heute unglaublich müde und musste laut gähnen. Nachdem er sich etwas erholt hatte, riss er sich zusammen und konzentrierte sich auf seinen Gegenüber. [Absatz?] Er räusperte sich. [Absatz?] “Was war nochmal die Frage?”
Variante zur Variante: Was wenn zuerst geredet wird, die Rede in einen beschreibenden Nebenseatz übergeht, und danach weitere Sätze mit Beschreibungen/Handlungen desselben Sprechers erfolgen. Absatz oder nicht?
Beispiel: “In Ordnung”, sagte er. [Absatz?] Dann rieb er sich müde die Augen. [Absatz?] Als er wieder aufblickte stand mit einem Mal sein Chef vor ihm.
Zweiter Fall: Was wenn Zunächst Person A redet, dann ein beschreibender Nebensatz über Person A und B kommt, und dann Person B redet. Darf das zusammen bleiben, oder muss hier ein Absatz rein, und wenn ja wo?
Beispiel:
“Was meinst du dazu?”, meinte Lisa und schaute Ralf fragend an, worauf dieser kurz schluckte, dann aber entschlossen dreinblickte. [Absatz?] “Ich würde sagen, machen wir es!”
Vielen Dank schonmal
und Beste Grüße
Max H.
Hallo Max,
die Regeln sind eher ein brancheninterner Konsens und Sie werden auch immer Bücher finden, die anders formatiert sind. Insbesondere literarische Texte und Bücher gehen oft eigenwilliger damit um.
Ich würde Ihre Beispiele so formatieren:
“Ja”, sagte sie und blickte sich um. “Das stimmte”, sie nickte, “machen wir es also so.” Sie wollte sich schon umdrehen, fügte dann aber noch hinzu: “Gut aufgepasst.”
Er war heute unglaublich müde und musste laut gähnen. Nachdem er sich etwas erholt hatte, riss er sich zusammen und konzentrierte sich auf seinen Gegenüber. Er räusperte sich. “Was war nochmal die Frage?”
“In Ordnung”, sagte er. Dann rieb er sich müde die Augen. Als er wieder aufblickte stand mit einem Mal sein Chef vor ihm.
“Was meinst du dazu?”, meinte Lisa und schaute Ralf fragend an, worauf dieser kurz schluckte, dann aber entschlossen dreinblickte. “Ich würde sagen, machen wir es!”
Aber in der Tat sind das Beispiele, die man auch anders formatieren könnte, je nachdem, welche Akzente man im Text setzen möchte. Das ist ein Vorteil, als AutorIn hier auch eine gewisse Freiheit zu haben, und zugleich der Nachteil, dass man selber entscheiden muss.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
ich habe gerade Ihre Seite entdeckt und habe viele Fragen beantwortet bekommen. Dafür vielen Dank.
Eine Sach bleibt mir noch unklar, wie formatiere ich Gedanken also zB.
“Kann dieses Auto nicht schneller fahren”, dachte er bei sich….
Werden sie entsprechend der Dialoge formatiert?
Vielen Dank schon mal und liebe Grüße
Theo
Hallo Theo,
das wird in Büchern sehr unterschiedlich gehandhabt. Wie Dialoge werden die Gedanken meist nicht formatiert, dann kann man sie zu wenig von der direkten Rede unterscheiden.
Oft sieht man dieses:
Kann dieses Auto nicht schneller fahren, dachte er bei sich.
Also ohne Anführungsstriche. Auch diese Version ist manchmal zu sehen:
Kann dieses Auto nicht schneller fahren, dachte er bei sich.
Ich würde mich für eine der Versionen entscheiden und dann konsequent so formatieren. Das Wichtigste ist, dass man es immer gleich macht – dann kann der Verlag bzw. das Lektorat später immer noch entscheiden, wie es im Buchdruck umgesetzt werden soll.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
wenn ich 65 Zeilen habe pro Manuskriptseite (Arial, Schriftgröße 11), kann das trotzdem als 129 seitiges Buch gedruckt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Ralf König
Hallo Herr König,
die Normseite (mit je 60 Zeilen) sagt nur etwas über die Länge des Manuskripts aus und nur bedingt etwas über den Umfang des Buches. Verlage und Agenturen können anhand der Normseiten einschätzen, wie viel Text vorliegt. Das entspricht zwar ganz grob etwa dem Umfang eines Buches – aber am Ende entscheidet der konkrete Buchsatz, ob auf einer Buchseite mehr oder weniger Text steht als auf einer Normseite. Wie umfangreich das Buch sein wird, entscheidet also nicht der Umfang in Normseiten, sondern das Layout des Buches.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
Eine kurze Frage, im Word Programm von Microsoft, gibt es eine Manuskript Vorlage, allerdings ist hier die Fußzeile leer und Seitenzahl sowie Name des Autors stehen in der Kopfzeile.
Kann ich diese Formatierung verwenden oder sollte ich besser umstellen?
Vielen Dank für Ihre Tipps
Beste Grüße
Juergen Domagala
Hallo Herr Domagala,
ob der Name des Autors / der Autorin und die Seitenzahlen in der Fußzeile oder in der Kopfzeile stehen, ist nicht so wichtig. Hauptsache, sie sind auf allen Seiten. Aber in meiner Word-Version hat die Formatvorlage mit dem Namen “Manuskript” keine Normseiten. Das eigene Manuskript sollte aber in Normseiten formatiert sein, um die Länge des Textes angeben zu können. Im Internet gibt es mehrere Formatvorlagen für Word zum Download, die mit Normseiten angelegt sind, einfach die passenden Stichworte in die Suchmaschine eingeben.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag werte Schreibtrainerin,
zunächst möchte auch mich sehr herzlich für ihre Ausführungen über das Formatieren eines Manuskripts bedanken, sie haben mir eine Menge zusätzliche Arbeit beschert, da ich schon ein wenig geschrieben hatte, jedoch in der Formatierung alles falsch gemacht habe, was man falsch machen konnte. Meine Frage wäre, sollte es dazu kommen, dass ein Verlag, dem ich eine Leseprobe und ein Exposee schicke, mein Manuskript anfragt, ich das Manuskript so ausdrucken soll, dass auf einer DIN A4 Seite eine Doppelseite des Buches zu lesen ist, also 14 und 15 zum Beispiel, oder wird eine Buchseite als eine DIN A4 Seite ausgedruckt? Und trifft dieselbe Methode ebenso bei der Leseprobe zu?
Mit freundlichen Grüßen
Manuel W.
Hallo Manuel W.,
eine DIN-A4-Seite = eine Normseite. Das heißt, wenn man eine Leseprobe mit 20 Normseiten ausdruckt, dann hat man zwanzig DIN-A4-Seiten und auf jeder Druckseite ist eine Normseite darauf, nicht mehr. Der Rest bleibt leer.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Schreibtrainerin,
gibt es eine bestimmte Formatierung für Kapitelüberschriften (fett, kursiv, Schriftgröße, zentriert)? Oder werden diese wie der übrige Text formatiert und lediglich durch Zeilenumbruch getrennt? Ich denke, es wäre schön, einen Ausschnitt aus Ihrem Manuskript zu sehen.
Viele Grüße
Anja
Hallo Anja,
da kenne ich keine Vorgaben. Ich persönlich mache meine Kapitelüberschriften fett, zehn Schriftgrößen mehr als der übrige Text, linksbündig.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Schreibtrainerin,
noch eine letzte Frage meinerseits: Beginnt man ein neues Kapitel im Manuskript auf der nächsten Seite, auch wenn man vielleicht nur noch drei Sätze auf der letzten Seite geschrieben hat? Einerseits finde ich es, das sieht blöd aus. Andererseits weiß ich nicht, warum ich nur einen einzigen Absatz zwischen das alte und neue Kapitel schieben sollte.
MfG,
Annalena
Hallo Schreibtrainerin!
1. Heißt das, dass man nicht mal den Buchtitel am Anfang über den Rest schreibt, sondern nur in die Fußzeile?
2. Wie ist es mit der Kapitelbenennung (z.B. 1. Kapitel, etc.)?
3. Muss man alle eigenen Gestaltungsideen in seinem Konzept, dass man dem Verlag schickt, weglassen (z.B. in einem Psychologiebuch Tabellen, Symbole oder Bilder zum besseren Verständnis oder der besseren Darstellung)?
Hallo Annalena,
alle hier genannten Formatierungen gelten für belletristische Bücher, also für Romane, nicht für Sachbücher. Wie ein Sachbuch formatiert wird, ist immer vom Verlag vorgegeben und wird vor dem Schreiben zwischen der Autorin und dem Sachbuchverlag abgesprochen. Da gibt es keine allgemeinen Regeln.
Für einen Roman gilt: Den Buchtitel schreibt man nicht nur in die Fußzeile, sondern auch ganz am Anfang einmal über das ganze Manuskript. Die Kapitelzahlen stehen jeweils über dem Kapitel, am Kapitelanfang. Zwischen dem Ende eines Kapitels und dem Anfang des nächsten Kapitels lässt man nicht den Rest der Seite leer, sondern nur zwei oder drei Absätze und macht dann auf der gleichen Seite weiter.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Abend Frau Huesmann,
All diese wertvollen Tipps zur Formatierung sind sehr hilfreich, vielen Dank!
Ich verstehe nur nicht ganz, wie das mit den eingerückten Absätzen gemeint ist. Im ersten Absatz des Buches und im ersten des neuen Kapitels soll der Absatz nicht eingerückt sein, warum genau? Und bei einer neuen Szene auch nicht, sondern hier lediglich mit einem Leerzeichen beginnen und mit einem enden. Aber beginnen neue Szenen nicht normalerweise mit einem neuen Absatz und dann automatisch nicht mehr mit einem eingerückten Absatz und demnach auch nicht mit eine Leerzeichen? Das ist mir nicht ganz klar. Vielen Dank!
Ana
Hallo Ana,
eine neue Szene beginnt mit einer Leerzeile (nicht mit einem Leerzeichen), dann folgt ein Absatz, der nicht eingerückt ist.
Warum das so ist? Das sind lediglich Konventionen, also die “üblichen” Erwartungen von Verlagen an ein professionell formatiertes Manuskript. Hält man sich daran, zeigt man als Autorin, dass man professionell arbeitet bzw. diesen Anspruch an sich selber hat.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo,
ihr Artikel ist schon lange in meinen Favoriten gespeichert und hat mir sehr bei der Herstellung meiner Manuskripte geholfen.
Ich schreibe derzeit an meinem zweiten Buch, da ich für mich entscheiden möchte, welche Geschichte mir persönlich und meiner Familie besser gefällt.
Auf vielen Seiten kann man allerhand Blödsinn lesen zur Umrechnung Normseiten zu Buchseiten, da es ja im Endeffekt auf den Verlag ankommt. Könnten Sie eventuell ein oder zwei Beispiele geben, wie es in Wirklichkeit ist? Umrechnungsfaktor wird es kaum geben aber eine grobe Schätzung könnte möglich werden.
Noch dazu würde ich gerne Fragen, ob Sie einen Autorenagenten empfehlen könnten oder machen Sie alles ohne?
Hallo Sascha,
ich habe einen Agenten und die Entwicklung wird wohl immer weiter in diese Richtung gehen, dass die Verlage sich auf das Urteil von AngentInnen verlassen. Schon deshalb ist es empfehlenswert.
Auf einer Normseite stehen ungefähr zwischen 1.500 und 1.800 Zeichen inklusive Leerzeichen. Da in belletristischen Büchern oft nicht alle Zeilen voll geschrieben sind (durch Dialoge, Absätze und Leerzeilen), kann es nur eine durchschnittliche Angabe sein. Wenn ich die Länge meines Manuskripts schätzen möchte, dann teile ich die Zeichenzahl (inkl. Leerzeichen) durch 1.750. Dann habe ich einen guten durchschnittlichen Wert, der mir ungefähr die Länge meines Manuskriptes angibt. Auf dem Buchmarkt ist es üblich, die Länge eines Manuskripts anhand der Normseiten anzugeben. Die Verlage wissen dann schon, wie viel das ungefähr bei ihrem eigenen Buchsatz wäre, denn natürlich hängt die konkrete Länge am Ende vom individuellen Buchsatz ab.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
Ihre Ausführungen über das Formatieren eines Manuskriptes finde ich sehr gut, lehrreich und nachvollziehbar – auch schon für einen Laien.
Wohin ich persönlich nicht so tendiere, ist der Flatter-“Rand” auf der rechten Seite, den Sie beschreiben. Ich bin als “Augen-Mensch” mehr für Blocksatz. Ist der Blocksatz nun grundsätzlich falsch ? Oder wird er weniger den Verlagen vorgelegt ? Oder wünschen die Verlage – aus welchem Grunde auch immer – den Flattersatz ?
Danke für eine entsprechende Antwort.
Ich hoffe, dass mein PC-Mann mir mein Manuskript nun endlich in die richtige Form bringt. – –
Mit den besten Grüßen R. Parsiegla
Hallo Frau Parsiegla,
wie in meinem Beitrag beschrieben, erwarten die Verlage, dass ein Manuskript im Flattersatz formatiert ist. Das ist wie mit den Bewerbungen auf einen Job: Man bekommt nicht allein dadurch den Job, dass man bei seinen Unterlagen auf den Formalkram achtet. Aber wenn man den Formalkram nicht beachtet, ist schon der allererste Eindruck nicht gut. Letztlich ist es dann die eigene Entscheidung, wie man damit umgeht.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Huesmann,
vielen Dank für die sehr hilfreichen Informationen. Mich wundert jedoch, dass Sie unter Punkt “1. Normseite” explizit erwähnen, dass die Verwendung einer Proportionalschrift nicht möglich und deshalb auf eine nichtproportionale Schrift wie Courier zurückzugreifen sei, unter dem Punkt “3. Schrift” außer Courier aber auch Arial und Times New Roman empfehlen, von denen die beiden Letztgenannten Proportionalschriften sind, weswegen sie deutlich mehr als 60 Anschläge pro Normseitenzeile füllen.
Mit freundlichen Grüßen
Paula
Hallo Paula,
da haben Sie natürlich recht :-) Und der Text ist zu knapp, um zu verstehen, was ich damit meine. Ich habe jetzt Punkt 3 ausführlicher beschrieben, dann ist es klarer.
Danke für den Hinweis!
Anette Huesmann
Sie leisten mit ihrer Seite wirklich tolle Arbeit! Ich frage mich, ob sie Leseproben entgegen nehmen…
Herzlichen Dank :-) Und Leseproben nehme ich nicht entgegen.
Viel Spaß beim Schreiben
Anette Huesmann
Ok, ich hab gerade gesehen, dass Sie das oben auch beschrieben haben! Mein Fehler! ‘-.-
Danke nochmal! Ich habe lange im Internet recherchiert um genauere Angaben zum Schreiben zu finden und Ihre Seite hat mir auf Anhieb super weitergeholfen!
Liebe Grüße :)
Hallo! :)
Ihr Beitrag hat mir wirklich weitergeholfen, aber ich habe dennoch eine Frage:
Immer wenn ein neuer Absatz beginnt oder jemand neues beginnt zu sprechen, dann fängt der erste Satz nicht vorn an, sondern hat ein Leerzeichen davor! Wie stelle ich so etwas ein und wie genau ist da der Abstand?
Ich hoffe, Sie wissen was ich meine und können mir weiterhelfen! :)
Liebe Grüße
Hallo Ronja,
nein, da steht kein Leerzeichen. Der Verlag müsste jedes davon wieder “rauspuhlen”. Die Einrückung organisiert man über die Formatierung. Beim Anlegen der Formatvorlage stellt man zum Beispiel “Einzug erste Zeile” auf 3 mm, das ergibt am ehesten eine schöne Optik.
Gruß von
jon
Sie machen eine klasse Arbeit, liebe Frau Dr. Huesmann!
Schlicht, klar und versiert. Und famos zu lesen.
Vielen Dank für die ersten fundamentalen Schritte zum Buch!
Herzlich,
Sylvia Grunwald
Sehr geehrte Frau Huesmann
können Sie mir sagen wie es sich mit dem Formatieren des Manuskriptes bei Gedichten verhält?
Es macht wenig Sinn, mit den Versen die Normseiten zu füllen…
Freundliche Grüsse und herzlichen Dank!
Hallo Frau Linder,
meine Angaben beziehen sich auf Romane und Kurzgeschichten – mit Gedichten kenne ich mich nicht aus :-)
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Schreibtrainerin,
ich hätte noch 1 weitere Frage. Was bringt es einem, eine Fußzeile bei einem Dokument einzufügen, die man einem Verlag schicken will? Ich dachte, die sieht man gar nicht mehr, wenn man die Seiten ausgedruckt hat?
MfG,
Annalena
Hallo Annalena,
beides hängt von den Einstellungen des jeweiligen Textverarbeitungsprogramms ab. Da sollten Sie am besten jemanden fragen, der sich gut mit dem Programm auskennt, das Sie verwenden, und wie es auf Ihrem Computer eingestellt ist.
Viele Grüße
Anette Huesmann
Hallo Schreibtrainerin,
vielen Dank für diese ausführlichen Informationen! Ich habe nur ein kleines Problem bei mir. Wenn ich versuche, in meinem Dokument den Buchname, meinen Namen, meine E-Mail und die Seitenzahl nebeneinander in die Fußzeile zu kriegen, klappt das irgendwie nicht. Bei mir kann man nur 3 Infos nebeneinander packen. Können Sie mir da einen Tipp geben? Und ist der Abstand zwischen den einzelnen Daten egal? Da mein Name und meine E-Mail-Adresse ziemlich lang sind, kleben diese immer zusammen, weshalb ich die Anordnung verschieben muss.
MfG,
Annalena
Liebe Schreibtrainerin,
ich hätte zwei Fragen:
Bei direkten Gedanken a la :
Ich muss hier weg.
Setze ich die Schrift in Kursiv. Es gäbe noch zwei weitere Fälle, die sich aus stilistischen Gründen bei mir ergeben haben:
1. Er ist nicht ganz richtig im Kopf, dachte sie. – hier würde ich den ersten Teil auch kursiv setzen.
2. Dieser Kerl war nicht ganz richtig im Kopf, dachte sie so bei sich. – hier würde ich den ersten Teil eher nicht kursiv setzen.
Habe ich hier diese Freiheit oder gibt es da eindeutige Regeln?
Die zweite Frage: Darf ich Szenen auch einheitlich so trennen, weil ich es als härteren Cut empfinde:
blabla
–
blabla
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe
Julia
Liebe Julia,
kursive Schrift im Manuskript wird von vielen Verlagen nicht gern gesehen. Trotzdem wird es immer wieder gemacht, am ehesten bei den Gedanken einer Figur wie “Ich muss hier weg.”. Hier steht kein “dachte sie” oder Ähnliches als Zeichen, dass es sich um Gedanken handelt. Da ist das Kursive eine Möglichkeit, das zu zeigen. Aber wenn “dachte sie” dabei steht, ist schon klar, dass es die Gedanken einer Figur sind. Da ist das Kursive nicht auch noch notwendig, um zu zeigen, dass es Gedanken sind.
Ein Strich oder ein Sternchen als Trennung zwischen zwei Szenen ist in Büchern auch immer wieder mal zu sehen, kann man machen.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
herzlichen Dank für die schöne Auflistung der richtigen Vorgehensweise zur Veröffentlichung eines Buches. Habe lange nach diesen hilfreichen Infos gesucht. Einfach erklärt, übersichtlich, einfach toll.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und bitte weiter so.
Vielen Dank für diese super ausführliche Anleitung!
Eine Frage habe ich allerdings noch: Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass man die einzelnen Zeilen vor dem Text durchnummerieren soll. Wie sehen Sie das?
Viele Grüße aus Stuttgart!
Nein, es ist nicht notwendig, dass die einzelnen Zeilen durchnummeriert sind. Das finde ich persönlich auch eher störend beim Lesen.
Kolumbien, 28.Februar 2016
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
vielen Dank für so viel Mühe!!
Ich kann leider nicht telefonieren, da ich auf den Weltmeeren unterwegs bin. An einer Kommunikation mit Ihnen wäre mir viel gelegen. Ihre ausführlichen Anregungen haben mir auch so schon viel geholfen. Noch einmal: vielen herzlichen Dank.
Dieser Beitrag hat mir selbst sehr weiter geholfen, da ich mich entschlossen habe ein Buch zu schreiben, wusste aber nicht wie es funktioniert.
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
Ihren Blog “Ein Buchmanuskript formatieren” fand ich sehr interessant. Er hat mir viele Fragen beantwortet und war mir eine gute Hilfe.
Darum möchte ich mich für Ihre Mühe, Ihr Wissen der Öffentlichkeit zugänglich zumachen, recht herzlich bedanken.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Heppner